- Suaheli
- Swahili
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Su|a|he|liI 〈m.; -, - oder m. 6〉 Angehöriger eines Volksstammes an der ostafrikan. Küste[zu arab. sawahil „Küste“]* * *
1Su|a|he|li, Swahili, der; -[s], -[s] u. die; -, -[s]:Afrikaner[in] mit ↑ 2Suaheli als Muttersprache.2Su|a|he|li, Swahili, das; -[s]:zu den Bantusprachen gehörende, in weiten Teilen Ostafrikas gesprochene Sprache.* * *
Suaheli[von arabisch sawāhil »Küstenbewohner«], Swahili,1) zusammenfassende Bezeichnung für mehrere Suaheli sprechende regionale Bantugruppen (Badjun, Mrima, Pemba, Hadima, Tumbatu u. a.), die, mit wenigen Unterbrechungen, einen schmalen Streifen entlang der ostafrikanischen Küste von der Mündung des Juba (Somalia) bis etwa nach Kilimane (Moçambique) sowie vorgelagerte Inseln (Pate, Manda, Lamu, Pemba, Sansibar [heutiger Name Unguja Island], Mafia und die Komoren) besiedeln. Von den insgesamt etwa 3,2 Mio. Suaheli, die Händler, Handwerker, Bauern und Fischer sind und vollständig islamisiert wurden, leben 2,2 Mio. in Tansania, 590 000 in Moçambique, 51 000 in Kenia sowie 410 000 auf den Komoren (einschließlich Mayotte). Zahlreiche Komorer sind nach Madagaskar und Réunion ausgewandert. Die soziologisch herausgehobenen Shirazi führen ihre Abstammung auf persische Händler und Kolonisten zurück, sind aber weitgehend in den Suaheli aufgegangen.Eine besondere, von Arabien, Indien und Persien beeinflusste Suaheli-Kultur prägte sich während des europäischen Mittelalters zuerst auf der Inselgruppe Lamu aus. Sie wurde durch den Islam getragen und konzentrierte sich auf Handelsstädte, anfangs v. a. auf Kilwa (12.-15. Jahrhundert) und Sofala, später auch auf Mombasa. Eine politische Einheit gewann sie nach 1840 im Sultanat Sansibar.C. S. Nicholls: The Swahili coast. Politics, diplomacy and trade on the East African littoral 1798-1856 (New York 1971);D. Nurse u. T. Spear: The Swahili. Reconstructing the history and language of an African society, 800-1500 (Philadelphia, Pa., 1985);M. Horton: Der S.-Seeweg, in: Spektrum der Wiss., H. 11 (1987);G. S. Freeman-Grenville: The Swahili Coast, 2nd to 19th centuries. Islam, Christianity and commerce in Eastern Africa (London 1988).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Suahelikultur (12. bis 19. Jahrhundert): Ostafrika zwischen den Kulturen2) Kisuaheli, Kiswahili, die Sprache der Suaheli, gehört zu den Bantusprachen und hat zahlreiche Fremdwörter (besonders aus dem Arabischen, im 20. Jahrhundert auch aus dem Englischen) aufgenommen; wurde ursprünglich mit arabischer Schrift geschrieben, heute verwendet man durchgängig die lateinische Schrift. Von den Kolonialregierungen gefördert, ist das Suaheli v. a. in Uganda, Ruanda, Burundi, im östlichen Kongogebiet (O und Südosten der Demokratischen Republik Kongo) und in Moçambique verbreitet sowie weithin Verkehrssprache, in Tansania und Kenia Amtssprache. Das Standard-Suaheli ist aus dem Unguja-Dialekt von Sansibar hervorgegangen; daneben werden an der Küste und im Inland noch rd. 30 zum Teil beträchtlich voneinander abweichende Dialekte gesprochen (der Barawa-Dialekt im äußersten Norden des Verbreitungsgebiets weist die Struktur von Tonsprachen auf). Das Katanga-Suaheli (in der Demokratischen Republik Kongo, v. a. in Lubumbashi gesprochen) ist eine kreolisierte Form. Heute wird das Suaheli von schätzungsweise 30 Mio. Menschen, zumeist als Zweitsprache, gesprochen; es ist neben dem Hausa die bedeutendste Verkehrssprache Afrikas. In vorkolonialer Zeit entstand eine umfangreiche, vorwiegend islamisch geprägte Literatur, daneben besteht heute ein alle Lebensbereiche umfassendes Schrifttum (einschließlich Tageszeitungen).J. D. Rollins: A history of Swahili prose (Leiden 1983);E. Z. Bertoncini: Outline of Swahili literature (ebd. 1989);K. Legère: Wb. Dt.-Swahili (ebd. 1990);* * *
1Su|a|he|li, Swahili, der; -[s], -[s] u. die; -, -[s]: Afrikaner[in] mit 2↑Suaheli als Muttersprache.————————2Su|a|he|li, Swahili, das; -[s]: zu den Bantusprachen gehörende, in weiten Teilen Ostafrikas gesprochene Sprache.
Universal-Lexikon. 2012.